Der Flexodruck ist heute das wichtigste Hochdruckverfahren. Im Gegensatz zum Buchdruck gilt für Flexodruck-Formen ein völlig anderes Anforderungsprofil. Sie müssen vor allem flexibel, elastisch und dehnbar sein, um Oberflächen- und Prozesstoleranzen auszugleichen. Zudem müssen sie ein gutes Rückstellverhalten aufweisen und sich unterschiedlichen Zylinderdurchmessern anpassen.
Das Druckprinzip ist fast ausnahmslos rotativ. Das Druckformat wird durch die Abwicklungslänge des Formatzylinders bestimmt, auf den die Druckform aufgezogen wird. Die Druckwerke sind einzügig und die Druckfarbe ist niedrigviskos. Die Druckformen haben eine geringere Härte und sind meist fotopolymere Druckplatten, s.g. Flexoklischees. Häufige Alternativen sind fotopolymere und elastomere (Gummi) Endlos-/Nahtlos-Formen und seltener elastomere Plattenklischees.
Wegen des Druckwerkaufbaus erfolgen Verteilung und Dosierung der zu übertragenden Farbe durch Rasterwalzen mit unterschiedlicher Auflösung und angepasstem Volumen. Rakel streifen überschüssige Farbe von der Rasterwalze ab.
Der Flexodruck ist das typische Druckverfahren im Verpackungsdruck. Es hat sich in den vergangenen Jahren auch bei hochwertigen Drucken expansiv gegen den Tiefdruck und den Offsetdruck durchgesetzt. Mit hochentwickelten Verfahrenstechniken werden Drucke mit enormem Qualitätsanspruch realisiert.
Die Haupteinsatzgebiete des Flexodrucks sind das Bedrucken von Kunststoff, Papier, Karton und Pappe. Die wesentlichen Druckprinzipien sind Rolle/Rolle, Rolle/Bogen, Bogen/Bogen. Seltenere Anwendung ist das direkte bedrucken geometrischer Körper, wie z.B. von Tuben.
Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet ist die Veredlung im Bogenoffset. Die meisten modernen Bogenoffset-Maschinen haben ein oder zwei nachgeschaltete Lackierwerke. Wegen der zu übertragenden großen Farbmengen sind das Flexodruckwerke, in denen Lacke und Metallpigmentfarben mit unterschiedlichsten Effekten inline übertragen werden.
Im außereuropäischen Ausland findet der Flexodruck auch im Zeitungsdruck Anwendung.